BETROGEN
BEVORMUNDET
DISKRIMINIERT
THEMEN
Im Kapitel ARBEITSSKLAVEN MIT SONDERSTATUS werfe ich einen Blick auf die Geschichte der Arbeitsmigration im Südlichen Afrika von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Eine Untersuchung der Erfahrungen mosambikanischer Wanderarbeiter im südafrikanischen Apartheidstaat vor und nach der Unabhängigkeit Mosambiks ist unerlässlich für eine objektive Bewertung der Interessenlage zum Zeitpunkt der bilateralen Abkommen mit der DDR.
Welche Beschäftigungs- und Ausbildungsalternativen existierten in der Volksrepublik Mosambik und der Region als der Destabilisierungskrieg zu eskalieren begann?
Welche Forderungen enthielt die im April 1978 in Lusaka unterzeichnete Erklärung der Rechte von Wanderarbeitern im Südlichen Afrika?
Wie unterschieden sich die Arbeitsbedingungen in den Betrieben der DDR von denen im Mosambik und in den Minen und Zuckerrohrplantagen Südafrikas?
In welchem Umfang wurden die Wanderarbeiter aus Mosambik in den Wohnheimen der DDR und städtischen Shacksiedlungen Südafrikas Opfer fremdenfeindlicher Gewalt, willkürlicher Abschiebung und Inhaftierung?
Welchen Einfluss hatten nativistische Politikdiskurse und eine restriktive Ausländerpolitik auf die Gesellschaft im Vereinigungsprozess in Deutschland und in Südafrikas Neoapartheid?
Was sind die Hintergründe für die massiv in deutschen Medien zitierte Behauptung von Teilnehmern einer Tagung 2019 in Magdeburg, sie seien als “Arbeitssklaven” ausgenutzt worden und ihrer Forderung von mehr als 10 Milliarden Euro Entschädigung?
Im Kapitel DER FREUND HÖRT MIT berichte ich über zwei Ausländer-Initiativen in Leipzig - dem Internationalen Studentenkomitee und dem Friedenskreis in der Evangelischen Studentengemeinde - und dem Solidaritätsverständnis des Ministeriums für Staatssicherheit.
Wie reagierten Vertreter der offiziellen Solidaritätspolitik der DDR, Dozenten der Karl-Marx-Universität und des Herder-Instituts auf Enthüllungen über geheime Waffenlieferungen des SED-Regimes an befeindete Kriegsparteien in Krisenregionen und die besondere Nähe von Vertretern des Solidaritätskomitees zu Terroristengruppen?
Welche Rolle spielten die vom Ministerium für Staatssicherheit rekrutierten Bürger aus afrikanischen Staaten bei der Unterwanderung dieser Initiativen und wie trug dieses Beziehungsgeflecht nach der Verbrüderung der befeindeten deutschen Geheimdienste für die Kontinuität von Waffengeschäften, Korruption und zur sozialen Ausgrenzung der Rückkehrer aus Deutschland in ihrem Heimatland bei?
Im Kapitel AUSLÄNDERBERATUNG UNERWÜNSCHT wird an das nicht-staatliche Informationsbüro für ausländische Vertragsarbeiter des Connewitzer Alternative e.V. erinnert, das in Aufarbeitungsstudien unerwähnt bleibt, obwohl in dem gemeinnützigen Verein beim Inkrafttreten des neuen Ausländergesetzes im Oktober 1990 zwischen 500 und 600 Vertragsarbeiter aus mehreren DDR-Bezirken registriert waren, unter ihnen mit Jorge J. Gomondai und Amadeu António Kiowa zwei spätere Todesopfer ausländerfeindlicher Gewalt.
Bis zur Radikalisierung des Szeneviertels durch linksextreme Besetzer der hannoverschen Sprengel-Fabrik nach der Wahl des Oberstadtdirektors von Hannover zum Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, und der Einrichtung der ersten staatlichen Ausländerbehörden, war das Beratungsbüro in der Stöckartstraße für die Vertragsarbeiter die einzige Anlaufstelle für Informationen zu den geänderten Rahmenbedingungen ihrer Verträge, der Rechtmäßigkeit willkürlicher Entlassungen und familiärer Trennung.
Warum wurden vom Solidaritätskomitee, dem Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (MWZ) und der Abteilung "Beschäftigung und Soziale Integration ausländischer Bürger" im Ministerium für Arbeit und Soziales, Anträge des Connewitzer Alternative e.V. auf finanzielle Unterstützung und eine ABM-Stelle für Rechtsberatung, Übersetzungsarbeiten und Behördengänge abgelehnt?
Warum ließ die Ausländerbeauftragte im Ministerrat der DDR, Almuth Berger, die Vertragsarbeiter, trotz des großen Informationsdefizits und einer zunehmend ausländerfeindlichen Stimmung, über ihre aufenthaltsrechtliche Situation im Unklaren?
Weshalb wurden ABM-Stellen erst bewilligt, nachdem der Großteil der Vertragsarbeiter längst zu Kriegsschauplätzen im Südlichen Afrika ausgereist war und warum wurden diese für den Aufbau linker Strukturen in Connewitz zugewiesen und an die Bedingung geknüpft, das Ausländerbüro in der Stöckartstraße zu schließen?
Wie nahm die SED-Nachfolgepartei als Vertragspartner der FRELIMO ihre Verantwortung gegenüber ihren Gästen in der Umbruchzeit 1989/90 wahr und warum lehnte sie im September 1991 in Berlin ein Treffen mit Staatspräsident Chissano ab, das zur Klärung offener Fragen ?
Im Mittelpunkt des Kapitels ADEUS RDA steht ein Dokumentarfilm über ausländische Vertragsarbeiter in der DDR und die Frage, warum die 1990 Befragten ihr Verhältnis zur DDR-Gesellschaft anders bewerten als dies Jahrzehnte später in staatlich finanzierten Aufarbeitungsdokumentationen dargestellt wird.
Bei meiner ersten Mosambikreise entstand im Gespräch mit den Filmproduzenten Pedro Pimenta und Licínio Azevedo die Idee zur Produktion zu dieser Reportage Die Interviews für die Dokumentation "ADEUS RDA" wurden in Deutschland und Mosambik geführt. Ein Teil des Filmteams wohnte mehrere Tage in meiner Wohnung in Connewitz, wo ich auch ein Treffen mit jungen Neonazis organisierte.
Das Kapitel SOLI-MILLIONÄRE dokumentiert die Anfänge der Diskriminierung der Vertragsarbeiter aus Mosambik und Angola während der .Im vierten Kapitel der Dokumentation erstmals veröffentlichten Anordnungen von Ministerpräsident de Maizière (IM"Czerni"), landesweit Entlassungen durchzusetzen und das Büro der Delegation des mosambikanischen Arbeitsministeriums in Berlin zu schließen.; der Ausschluss der ; das vergebliche Bemühen des Vereins um und ostdeutschen Dritte-Welt-Initiativen wie der AG INKOTA .