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DIE MADGERMANES LÜGE dokumentiert die Geschichte der mosambikanischen Vertragsarbeiter und Absolventen der “Schule der Freundschaft” erstmals ohne kontrollierende Vormundschaft des Auswärtigen Amts, des Bundesentwicklungsministeriums, des Goethe-Instituts und der staatlich finanzierten "Wohltätigkeitsorganisationen". 

Der neokolonialen Anmaßung weißer Deutungshoheit und den, auf den ersten Blick etwas einfältig erscheinenden Versuchen pseudowissenschaftlicher Geschichtsschreibung, werden die konkreten Erfahrungen zivilgesellschaftlicher Eigeninitiativen in Mosambik gegenübergestellt, die sich seit Beginn der 1990er Jahre für die Rechte der Rückkehrer auf Integration, Familienzusammenführung, Aufarbeitung und ihre Beteiligung an der Gestaltung der deutsch-mosambikanischen Beziehungen einsetzen, wie es der ehemalige Bundespräsident, Horst Köhler, im April 2006 in Maputo forderte.

In Deutschland sind die Rückkehrervereinigung ADECOMA und ihre zivilgesellschaftlichen Initiativen weitestgehend unbekannt, da sie in Aufarbeitungsstudien, in Medienberichten und zuletzt bei der Bundespressekonferenz im September keine Erwähnung finden. Das liegt auch daran, dass ihren Vertretern, womöglich aus “Respekt und Anerkennung”,  eine Teilnahme an Veranstaltungen zur Vertragsarbeiterproblematik verwehrt wird.

 

So sorgten die Veranstalter der gleichnamigen Tagung im Februar 2019 dafür, dass die zuvor als Referenten eingeladenen ADECOMA-Vertreter nicht in Magdeburg zu Wort kommen: Lucas Nzango weil er zuvor als Zeuge im Fall seines angeblich von Neonaziz ermordeten Kollegen, Manuel Diogo, dem Kronzeugen des MDR widersprach, und der Autor dieser Dokumentation, Roland Hohberg, wegen der falschen Hautfarbe.

(Tagungsleiter Hans-Joachim Döring, 2.11.2018)

​Der Autor leitete 1990 in Leipzig als Geschäftsführer des Connewitzer Alternative e.V. die einzige Ausländerberatungsstelle in der DDR. In Mosambik gehörte er 1991 zu den Mitbegründern der ADECOMA und leitete beide Reintegrationszentren des gemeinnützigen Vereins: das 1996 vom damaligen Bundesaußenminister, Klaus Kinkel, eingeweihte CIMA und das 2003 eröffnete ICMA.

 

Schon mit 20 Jahren, nach dem Studium des Marxismus-Leninismus an der Bezirksparteischule und dem Austritt aus der SED mit den tschekistischen Methoden des Ministeriums für Staatssicherheit vertraut, stand Hohberg auch in Mosambik unter ständiger Beobachtung der von Stasi-Offizieren geschulten Agenten des Geheimdienstes SISE.

 

Der Autor dokumentiert, mit welchen Methoden es den Aufarbeitungs-Monopolistem und Architekten Potemkinscher Dörfer gelang, Akten zu vernichten, Zeitzeugen zum Schweigen zu bringen, Lügen zu verbreiten und Fördermittel zur Aufarbeitung der Geschichte der Betroffenen auf deutsche Konten umzuleiten. Er beschreibt, wie er nach mehreren Überfällen 2021 sein Haus verlassen und wichtige Beweisunterlagen verstecken musste, von seinen Kindern und Enkeln getrennt wurde und sich im Juni 2022 entschied, aus Mosambik zu flüchten.

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