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Chronologie 1992

JANUAR

1992

JANUAR 1992: Ausschreitungen von DDR-Rückkehrern in Maputo und Beira Zum dritten Mal kommt es nach gewalttätigen Protesten im Dezember 1990 und April 1991 durch militante Rückkehrer aus Deutschland zu Ausschreitungen vor dem Arbeitsministerium in Maputo. Die zweitägigen Proteste beginnen am 14. Januar 1992 um 9 Uhr. Zuvor hatten sich 700 bis 800 DDR-Rückkehrer, einige mit RENAMO-Fahnen, im “Jardim de Liberdade” (Garten der Freiheit) versammelt. Ihren Treffpunkt in Maputo, eine runtergekommene Toilette im Park, später als “Jardim dos Madgermanes” bekannt, hatten sie in Anlehnung an die Militärbasis der Guerillabewegung Dhlakamas in Maringué in Zentralmosambik mit der Aufschrift “Base Central Madgermany” versehen und die Fassade mit den Farben der Deutschlandflagge gestrichen. Vom Park aus ziehen die RENAMO-Anhänger vor das Arbeitsministerium, blockieren Straßen und errichten Barrikaden. Die Polizei gibt Warnschüsse in die Luft ab, hält sich aber zurück. Zuvor wurden Gerüchte in Umlauf gebracht, die Bundesregierung hätte 360 Millionen D-Mark (ca. 288 Millionen US$) als Entschädigungszahlungen nach Mosambik überwiesen. Noch am selben Abend versichert der mosambikanische Arbeitsminister, Teodato da Silva Hunguana, dass Mosambik kein Geld aus Deutschland empfangen hat und betont, die Zahlung einer solchen Summe wäre von beiden Seiten öffentlich gemacht worden. In seiner Erklärung gegenüber den mosambikanischen Medien erwähnt der Minister, dass die Bundesregierung wiederholt versichert hat, die Reintegration der ehemaligen Vertragsarbeiter finanziell mit 300 Millionen US$ zu unterstützen. Diese Aussagen bestätigt auch der Sekretär für Zusammenarbeit und Information bei der Deutschen Botschaft, Niels Breyer, und versichert, dass das von der Bundesrepublik finanzierte Programm zur Reintegrationsförderung in Zusammenarbeit zwischen dem BMZ und der Rückkehrervereinigung ADECOMA bereits im kommenden Monat die Arbeit aufnehmen wird. Gegenüber Journalisten weist der Vertreter des Auswärtigen Amts in Maputo Pressemeldungen und bereits im Jahr zuvor in Umlauf gebrachte “Gerüchte” zurück, wonach Rückkehrer von der Deutschen Botschaft zu Protesten gegen die mosambikanische Regierung aufgewiegelt werden. Trotz dieser offiziellen Stellungnahmen eskaliert die Situation am Folgetag. Die RENAMO-Anhänger zünden vor dem Ministerium das Auto eines Dozenten der Universität UEM an, stürzen Autos um und errichten Barrikaden. Mehrere Fahrzeuge werden beschädigt und ein Textilgeschäft zerstört. Die ehemaligen Vertragsarbeiter drohen damit, das unter dem Krieg leidende Land in ein zweites “Zaire” zu verwandeln, sollten ihre Forderungen nicht sofort erfüllt werden. In Kinshasa war es zu schweren Unruhen und Protesten gegen das Regime von Präsident Mobutu Sese Seko gekommen, die international Schlagzeilen machten. Als es der Polizei in Maputo gelingt, mit dem Einsatz von Hunden die protestierenden DDR-Rückkehrer auseinanderzutreiben, ziehen diese zur Avenida 25 de Setembro und zerstören auch dort mehrere Fahrzeuge und Geschäfte. Mitglieder der Rückkehrervereinigung ADECOMA, die zum Ende der Gewalt aufrufen und beide Regierungen zum Dialog auffordern, werden von den aufgebrachten RENAMO-Anhängern als “Traidores” (Verräter) und “Filhos do Honecker” (Honeckers Kinder) beschimpft. Auch in der Stadt Beira kommt es am zweiten Tag der Unruhen zu gewalttätigen Protesten von mehreren Hundert DDR-Rückkehrern. Diese errichten Barrikaden, werfen Steine auf Autos und legen den Verkehr lahm. Restaurants und Geschäfte im Stadtzentrum bleiben den gesamten Tag geschlossen. In Beira gelingt es einer Gruppe militanter RENAMO-Anhänger, in die Provinzdirektion für Arbeit einzudringen, wo die Plünderer zahlreiche Dokumente vernichten. Erst in den Abendstunden kann die angerückte Schnelle Eingreiftruppe die Ordnung wiederherstellen.

JANUAR

1992

JANUAR 1992: Veröffentlichungen der mosambikanischen Presse zu den Ausschreitungen der DDR-Rückkehrer Die gewaltsamen Ausschreitungen militanter DDR-Rückkehrer in Maputo und Beira werden nicht nur von der kriegsleidenden Bevölkerung, sondern auch von den staatlichen Medien scharf verurteilt. So werden die neuen RENAMO-Anhänger aus der “Base Central Madgermany” in zahlreichen Beiträgen und Leserbriefen in der Tageszeitung “Notícias” als “RENAMO-Marionetten”, “Tumor der mosambikanischen Gesellschaft” und “Söldner ausländischer Aggressoren” bezeichnet. Nannte man die Tausenden aus Deutschland ankommenden jungen Mosambikaner zunächst die “Regressados” (Rückkehrer), wurde nach den gewaltsamen Ausschreitungen 1990 und 1991 das Wort “Madgermanes” populär und von den protestierenden DDR-Rückkehrern bald selbst als Identifikationsbegriff übernommen. Zuerst hatte die Bevölkerung in Maputo mit Kommentaren wie “Olha para eles! Esses são os Madgermanes!” (Seht sie euch an! Das sind die Madgermanes!) ihre Ablehnung gegenüber den als privilegiert geltenden Störenfrieden aus Deutschland zum Ausdruck gebracht, die in der Polithochburg der FRELIMO ganz offen ihre Sympathie mit den Banden Dhlakamas zum Ausdruck brachten, welche bereits vor den Toren der Hauptstadt plünderten und mordeten. Weil die ehemaligen Vertragsarbeiter in der Umgebung des Parks “Jardim de Liberdade” selbst zur normalen Arbeitszeit demonstrativ viel Bier konsumieren, werden sie oft auch als “Xiconhocas” bezeichnet. Viele Passanten fordern, die Regierung möge sie mit “Chibalo”, einem kolonialen System der Zwangsarbeit, bestrafen oder zum Militär einberufen. Die populäre Figur des “Xiconhoca” gehörte schon bald nach der Unabhängigkeit Mosambiks zum Propaganda-Repertoire der FRELIMO-Regierung und verkörperte den “inneren Feind”. Die Karikatur wurde im ganzen Land bekannt als Symbol für das faule, staatszersetzende Verhalten von Schmarotzern und Feinden der Unabhängigkeit und Souveränität Mosambiks. Bei der ersten Veröffentlichung der Karikatur in der Ausgabe der Zeitschrift “Tempo” vom 12. September 1976, wurde der “Xiconhoca” so beschrieben: “Er hat den Mund eines Klatschweibes, Hände eines Hamsters, die Nase eines Spekulanten, Augen eines Rassisten, Zähne eines Regionalisten und Füße eines Unruhestifters.” Obwohl sich in den letzten beiden Kriegsjahren nur weniger als ein Zwanzigstel der mehr als 16 Tausend DDR-Rückkehrer der Gruppe militanter RENAMO-Anhänger anschließen und diese Zahl bald nach unten tendieren wird, genügte der geringe Prozentsatz Problematik aus der “Base Central Madgermany” zur Stigmatisierung der überwältigenden Mehrheit, die sich nicht an den Unruhen beteiligte und sich auch später nicht vom Auswärtigen Amt für die Hetze gegen die eigene Regierung instrumentalisieren ließ. Dies führt dazu, dass viele ehemalige Vertragsarbeiter und Absolventen der “Schule der Freundschaft”, trotz Teilfacharbeiter-, Facharbeiter- oder Meisterabschlüsse, bei Bewerbungen auf dem lokalen Arbeitsmarkt abgelehnt werden und nach Kriegsende ihre für den Wiederaufbau und die Ankurbelung privatwirtschaftlicher Initiativen wichtigen beruflichen Erfahrungen dem Land über Jahrzehnte verlorengehen werden. Zu Beginn der 1990er Jahre gibt es im Einparteienstaat über 30 Tausend Parteizellen in Behörden und an Arbeitsplätzen. Personalabteilungen haben keine Möglichkeit, zwischen denen zu unterscheiden, die sich an gewalttätigen Protesten beteiligen und denen, die sich von den Ausschreitungen distanzieren - in der öffentlichen Wahrnehmung werden bald alle “Regressados” zu “Madgermanes”. Die massive gesellschaftliche Verachtung, die den DDR-Rückkehrern entgegenschlägt, liegt auch darin begründet, dass sich die gewalttätigen Ausschreitungen und Proteste der neuen Anhänger Dhlakamas gegen eine Regierung richten, die zum Zeitpunkt ihrer Rückkehr vordringlich um einen Waffenstillstand und Erfolge bei den Friedensverhandlungen bemüht ist. Die groß angelegte RENAMO-Offensive in den Städten seit Dezember 1991 zielt vor allem darauf ab, die Stadtbevölkerung weiter zu verunsichern und das Vertrauen in die Regierungsfähigkeit weiter zu untergraben. Einige Mitglieder des RENAMO-Nationalrates glauben immer noch, dass die Regierung unter anhaltendem militärischen Druck zusammenbrechen wird und dass die RENAMO automatisch an die Macht kommt. Die groß angelegte RENAMO-Offensive in den Städten seit Dezember 1991 zielt vor allem darauf ab, die Stadtbevölkerung weiter zu verunsichern und das Vertrauen in die Regierungsfähigkeit weiter zu untergraben. Einige Mitglieder des RENAMO-Nationalrates und rechte Kräfte in der Bundesrepublik glauben immer noch, dass die Regierung unter anhaltendem militärischen Druck zusammenbrechen wird und dass die RENAMO automatisch an die Macht kommt. Die Abschiebung der von der Regierung Machels in das sozialistische Bruderland entsandten Hoffnungsträger für den Wiederaufbau Mosambiks und ihre Rekrutierung im Dienste des Kriegsgegners ist Teil dieser gemeinsamen Strategie. Die gewalttätigen Ausschreitungen und die politische Hetze in den Städten Maputo und Beira wirken in der öffentlichen Wahrnehmung stärker als die Bekundungen mosambikanischer Regierungsvertreter, dass nach den getroffenen Vereinbarungen, Institutionen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit aus Deutschland die Verantwortung für die Finanzierung konkreter Reintegrationsmaßnahmen der Ausgewiesenen übernehmen. Während die internationale Gemeinschaft besorgt ist, die RENAMO könne sich aus dem eingeleiteten Friedensprozess lösen, glaubt Dhlakama, dass er so viel Territorium wie möglich erobern muss, bevor die RENAMO ein ernsthaftes Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet.

JANUAR

1992

JANUAR 1992: Die mosambikanische Regierung lässt den Einsatz chemischer Waffen prüfen Einen Tag nach den gewalttätigen Protesten der RENAMO-Anhänger in Maputo und Beira kommt es am 16. Januar 1992 in der Grenzregion Macaene zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und den Guerillas. Bei den Kampfhandlungen in Ngungwe soll die RENAMO nach Augenzeugenberichten von südafrikanischen Militärs gelieferte chemische Waffen eingesetzt haben, was jedoch nie abschließend geprüft wird. Die Beziehungen zu Südafrika bleiben weiterhin belastet durch Landkaufversuche rechtsextremer Gruppen aus Südafrika im Süden Mosambiks, nicht entkräftete Indizien für eine fortgeführte militärische Unterstützung der Guerillas, vor allem aber durch die zunehmende militärische Kooperation zwischen RENAMO und der INKATHA, einschließlich Waffenschmuggel und Söldnereinsatz.

FEBRUAR

1992

FEBRUAR 1992: Debatte zur Völkerrechtlichen Praxis der Bundesrepublik Deutschland In einer Bundestagsdebatte zur Völkerrechtlichen Praxis der Bundesrepublik Deutschland wird die “großzügige Rückkehrhilfe” für Tausende in ein Kriegsland abgeschobene Vertragsarbeiter erstmals mit Zahlen belegt. Die Bundesregierung bestätigt, dass im Rahmen der humanitären Soforthilfe für ein in Maputo gelegenes Durchgangslager, sowie Reise- und Transportkosten der Rückkehrer in ihre größtenteils durch militärische Auseinandersetzungen isolierten Heimatprovinzen lediglich 50.000 DM bereitgestellt wurden. Diese Information wird den Rückkehrer-Initiativen in Mosambik jahrelang vorenthalten.

MÄRZ

1992

MÄRZ 1992: Weiterhin Waffenlieferungen aus Südafrika an die RENAMO-Rebellen Am 08. März 1992 belegt ein Bericht des Pentagon-Geheimdienstes DIA (Defense Intelligence Agency), dass südafrikanische Militärs die Renamo-Rebellen im benachbarten Mosambik weiterhin mit Waffen versorgen. Den Aussagen eines geflüchteten Buschkämpfers zufolge, der von der DIA verhört wurde, flogen noch im vergangenen Jahr zivile Hubschrauber ohne Kennzeichnung Gewehre, Granatwerfer und Munition in die Guerilla-Basen jenseits der Grenze. Auf ihrem Rückflug wurden Rebellen zur Spezialausbildung in ein geheimes Lager in der Nähe des Krüger-Nationalparks gebracht. Im Report wird vermutet, die Militärs handelten ohne Wissen der Regierung in Pretoria.

MÄRZ

1992

MÄRZ 1992: Die Bundesregierung bestätigt das Erlöschen völkerrechtlicher Übereinkünfte der DDR mit Mosambik Bonn stellt durch eine an die Regierung der Republik Mosambik gerichtete Verbalnote vom 24. März 1992 fest, dass die völkerrechtlichen Übereinkünfte zwischen der DDR und der Volksrepublik Mosambik erloschen sind. Die Bekanntmachung wird am 4. August 1992 veröffentlicht.

MÄRZ

1992

MÄRZ 1992: Bei der Mikrokredit-Anstalt SOCREMO started das Existenzgründungsprogramm für ehemalige Vertragsarbeiter Wie beim Seminar im November 1990 und beim Treffen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Februar 1991 angekündigt, startet im März 1992 das Existenzgründungsprogramm der GTZ für die ehemaligen Vertragsarbeiter. Zu diesem Zweck war die Mikrokredit-Anstalt SOCREMO gegründet worden. Geleitet wird das Förderprogramm von Ulrike Strack von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Maputo. Unser Hauptansprechpartner in dem bundeseigenen Unternehmen ist der Leiter des GTZ-Büros, Wolfgang Stiebens. Mein Umzug vom Außenbezirk Laulane in die Innenstadt Maputos soll den Kontakt mit den zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 500 Mitgliedern erleichtern. In meiner Wohnung in der Ho-Chi-Minh-Straße richte ich einen Büroraum ein und stelle technisches Gerät zur Verfügung. Wir besorgen ein Postfach und beantragen einen Telefon- und Faxanschluss.

MÄRZ

1992

MÄRZ 1992: Getrennte Gespräche zwischen US- Vizeaußenminister für Afrika, H.Cohen, Chissano und Dhlakama Die Lieferung von Nahrungsmittelhilfe in die RENAMO-kontrollierten Gebiete bleibt weiterhin ein überaus strittiges Thema bei den Friedensverhandlungen, weil die militärische Führung der RENAMO-Rebellen die Idee von Friedenskorridoren zum Transport von Nahrungsmittelhilfe ablehnt. Erst der Einsatz von US-Vizeaußenminister für Afrika, H.Cohen ermöglicht die Verabschiedung einer Erklärung über PrInzipien und Richtlinien für Humanitäre Hilfe. Die Verhandlungspartner verpflichteten sich darin, den freien und ungehinderten Zugang in die betroffenen Gebiete herzustellen und keine militärischen Vorteile aus den Hilfsaktionen zu ziehen. Dennoch wird die RENAMO bis zum Friedensschluß faktisch keine Hilfskonvois auf den Straßen der von ihr besetzten Gebiete erlauben.

APRIL

1992

APRIL 1992: Ausbau der Kontakte bundesdeutscher Neofaschisten zu südafrikanischen Rechtsextremisten und Rassisten Arthur Kemp, der beste Verbindungen zu bundesrepublikanischen Neofaschisten unterhält, ist Gastredner auf dem 16. Südafrika-Seminar am 4./5. April 1992 in Coburg. Dort ruft er zum Kampf gegen die Schwarzen auf: „Es gab bereits Bombeneinsätze, und es spricht nichts gegen eine Fortsetzung des Kampfstils." Kemps Rede wird in der Mai-Ausgabe 1992 von „Nation und Europa" erscheinen. Darin führt er aus, die Republik Südafrika in Zukunft „durch Gewalteinsatz zu zwingen, einen weißen Volksstaat unter massivem Druck zu akzeptieren". Dabei gehe Kemp davon aus, dass die weißen Afrikaner „die Kraft und wohl auch die Entschlossenheit" hätten, „eine chaotische Lage im Lande zu schaffen". Ein Jahr später, am 26. Mai 1993, nach der Ermordung des südafrikanischen Generalsekretärs der Kommunistischen Partei, Chris Hani, wird die Bundesregierung auf eine Anfrage im Bundestag mitteilen, dass ihr keine verfassungsschutzrelevanten Erkenntnisse über eine Zusammenarbeit von Mitgliedern des Kuratoriums der „Deutsch-Südafrikanische Gesellschaft“ mit Rechtsextremisten vorliegen. So verwundert es nicht, dass der Regierung Kohl auch keine Kenntnisse vorliegen, dass DSAG- Kuratoriumsmitglied und "Sicherheitsberater" des Kanzlers, Werner Kaltefleiter, über sein "Institut für Sicherheitspolitik" (ISPK) an der Uni Kiel sogenannte "Internationale Kurse für Sicherheitspolitik" veranstaltet, an denen neben hohen NATO- und BND-Funktionären auch Vertreter der rechtsgerichteten RENAMO-Rebellen teilnehmen. Werner Kaltefleiter war zuvor einer der Leiter der „Konrad-Adenauer-Stiftung“, deren Unterstüzung der „Inkatha Freedom Party“ durch Steuergelder in Millionenhöhe erst jetzt bekannt wird.

APRIL

1992

APRIL 1992: Angriff der RENAMO-Rebellen auf den Stadtbezirk Laulane Am 23. April 1992 gelingt den RENAMO-Rebellen in der Hauptstadt ein Angriff auf den Stadtbezirk Laulane, wo ich noch einen Monat zuvor ein Zimmer gemietet hatte. Nach Augenzeugenberichten waren an dem Angriff mehr als Hundert Kindersoldaten beteiligt, die jüngsten von ihnen grad erst 7 oder 8 Jahre alt. Untersuchungen von “Africa Watch” zeigen in den letzten beiden Kriegsjahren einen deutlichen Anstieg der Rekrutierung von Kindersoldaten für die Truppen Dhlakamas. Demnach ist in der Nordprovinz Nampula das Alter minderjähriger Kämpfer erstmals deutlich under 15 gefallen.

APRIL

1992

APRIL 1992: Dr. Bernhard Weimer wird neuer Koordinator der Friedrich-Ebert-Stiftung in Mosambik Im April 1992 löst Dr. Bernhard Weimer den seit 1987 tätigen Reinhold Schattenfroh als Koordinator der Friedrich-Ebert-Stiftung in Mosambik ab. Zu diesem Zeitpunkt sind bei der ADECOMA in Erwartung der Realisierung der angekündigten Fachkräfteprogramme, Existenzgründungsseminare, Arbeitsbeschaffungs-maßnahmen und Initiativen wie die Pflege der deutschen Sprache und die Wiederaufnahme familiärer Kontakte, bereits über Tausend Madgermanes registriert. Trotz der zuvor mit der Friedrich-Ebert-Stiftung getroffenen Vereinbarungen, lehnt der neue Koordinator der FES die Förderung der mitgliederstarken Rückkehrervereinigung ADECOMA ab. Der Generaldirektor des von der Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützten Consulting-Unternehmens GAPI, António Souto, und der Projektmanager, Carsten Sandhop, schließen sich den Vorgaben von Dr. Bernhard Weimer an und ignorieren die Selbsthilfe-Initiativen der ADECOMA. Im Rahmen seines offiziellen Staatsbesuchs in Deutschland im September 1991 hatte Präsident Chissano sich auch mit Vertretern der Friedrich-Ebert-Stiftung getroffen. An die appellierte er, die Reintegration der ehemaligen Vertragsarbeiter zu unterstützen. Die FES-Vertretung in Mosambik aber wird mit Mitteln, die eigentlich zu Förderung von Organisationen der Zivilgesellschaft und im konkreten Fall für die Rückkehrervereinigung ADECOMA bestimmt sind, vorwiegend staatliche Einrichtungen finanzieren. Zu ihnen gehört das Staatliche Fernsehen TEM/TVM, der Regierungssender RM und die 1979 gegründete und seit 1983 mit staatlichen Mitteln geförderte “Companhia Nacional de Canto e Dança” (das Nationale Gesangs- und Tanzensemble) des Kulturministeriums, von dem viele Tänzer nach der Unabhängigkeit in der Sowjetunion und in Kuba eine Ausbildung erhielten.

MAI

1992

MAI 1992: Nach dem Rücktritt von Hans-Dietrich Genscher wird Klaus Kinkel zum Bundesaußenminister ernannt Am 18. Mai 1992 übernimmt der ehemalige BND-Chef und FDP-Politiker Klaus Kinkel die Amtsgeschäfte des zurückgetretenen Bundesministers des Auswärtigen, Hans-Dietrich Genscher. Kinkel galt als Ziehsohn Genschers, dessen geringes Interesse für afrikanische Fragen seit langem offensichtlich gewesen war. Der neue Außenminister nutzt zu Beginn seiner Amtszeit die Gelegenheit eines Empfangs für die afrikanischen Botschafter in Bonn zu einer Absichtserklärung. Er versprach, sich verstärkt um Afrika kümmern zu wollen. Die Belange der Dritten Welt sowie Fragen der Gerechtigkeit und der Einhaltung der Menschenrechte werden, so Kinkel, ein Eckstein seiner Politik werden.

MAI

1992

MAI 1992: PDS verzichtet auf das Auslandsvermögen der SED Am 14. Mai 1992 unterzeichnet die PDS in Berlin einen Verzichtsantrag auf ihr gesamtes Auslandsvermögen. Mit der Unterschrift vollzieht die Partei den 1990 gefassten Beschluss, auf die Auslandsgelder der SED zu verzichten.

JUNI

1992

JUNI 1992 Weitere Buchveröffentlichung über die Destabilisierung Mosambiks Mit dem Buch “A Complicated War - The Harrowing of Mozambique” von William Finnegan wird 1992 ein weiteres Buch veröffentlicht, das sich mit dem Destabilisierungskrieg in Mosambik beschäftigt. Nach dem Ende des Kalten Krieges erscheinen mehrere Titel, in denen die bundesdeutsche Unterstützung des Terrors der RENAMO-Guerillas und dessen verheerende Auswirkungen für das mosambikanische Volk thematisiert werden: Jürgen Roth “Die Mitternachtsregierung” (1990), Alex Vines “RENAMO - Terrorism in Mozambique” (1991), Erich Schmidt-Eenboom “Der BND - die unheimliche Macht im Staate” (1993)

AUGUST

1992

AUGUST 1992: Erstes direktes Treffen zwischen Präsident Chissano und Renamo-Führer Dhlakama in Rom Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn treffen sich die Führer der beiden Kriegsparteien zu einem direkten Gespräch. Vorrangiges Ziel des von Simbabwes Präsident Mugabe eingefädelten Treffens zwischen Staatspräsident Joaquim Chissano und dem Guerilla-Führer Alfonso Dhlakama in Rom ist es, einen Zeitplan für die Unterzeichnung eines Waffenstillstands zu vereinbaren. Immer deutlicher zeichnete sich ab, dass die FRELIMO-Regierung gezwungen ist, die international verurteilte RENAMO nun als politischen Widerpart und gleichberechtigten Partner am Verhandlungstisch zu akzeptieren. Lange schon waren bei den Regierungstruppen Symptome von Kriegsmüdigkeit zu verzeichnen. Wegen des monatelangen Ausbleibens von Soldzahlungen kommt es immer häufiger zu Protesten.

AUGUST

1992

AUGUST 1992: Entwicklungsminister Spranger legt neues BMZ-Konzept vor Nach dem personalpolitischen Signal der Entlassung des für seine besondere Affinität zu Diktatoren bekannten BMZ-Staatssekretärs Siegfried Lengl, legt Entwicklungsminister Spranger Mitte August 1992 das neue BMZ-Konzept “Entwicklungszusammenarbeit mit den Ländern Afrikas südlich der Sahara in den 90er Jahren” vor. Entgegen der Ankündigung, mit dem neuen Konzept den tatsächlichen Problemen im Südlichen Afrika Rechnung zu tragen, geht das Entwicklungsministerium damit den ersten Schritt der Reduzierung der traditionellen Projekthilfe zugunsten einer Ausweitung der korruptionsfördernden Programmhilfe. Die Nachfolgerin Sprangers, Heidemarie Wieczorek-Zeul, wird dieses Konzept ausbauen und die Regierungseliten afrikanischer Länder zu korrupten Machenschaften einladen.

AUGUST

1992

AUGUST 1992: Die ADECOMA bekommt einen Telefon- und Faxanschluss in Maputo Im August 1992 bekommt unsere Vereinigung im improvisiert eingerichteten Büro in meiner Wohnung in der Ho-Chi-Minh-Straße einen Telefon- und Faxanschluss. Dies ermöglicht es uns, die Kontakte nach Deutschland zu intensivieren.

AUGUST

1992

AUGUST 1992: Rassistische Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen Am 22.8.1992 beginnen In Rostock-Lichtenhagen die dramatischsten rassistischen Angriffe in der bundesdeutschen Geschichte. Tausende sind aktiv dabei. Die Politik versagt komplett und betreibt eine Täter-Opfer-Umkehr. In der Folge wird das Asylrecht ausgehebelt. Bundeskanzler Kohl verkündet, die Stasi habe das angezettelt. Die gesamte Politik versagt ebenso wie die Polizei. Es werden kaum Täter verurteilt.

SEPTEMBER

1992

SEPTEMBER 1992: Appell der mosambikanischen Regierung für Hilfe in der Hungerkrise Am 12. September 1992 töten die RENAMO-Guerillas 18 Zivilisten in der Provinz Maputo. Am gleichen Tag wird unweit der Provinzhauptstadt Quelimane ein Hilfskonvoi angegriffen. Angriffe der Rebellen erschweren weiterhin die Versorgung der hungernden Bevölkerung mit Nothilfe. Afonso Dhlakama behauptet, dass die RENAMO bereits 80% des Territoriums des Landes kontrolliert, Gebiete die der Rebellenführer als “befreite Zonen” bezeichnet. Internationale Beobachter zweifeln diese Zahlen an. In der Veröffentlichung des Southern African Research an Documentation Centre SARDC wird Dhlakama mit Hitler verglichen: “The RENAMO leader is a bit like Hitler at the end of the Second World War. Nobody dares tell him the bad news for fear of what will happen to them and he is isolated from truth.”

SEPTEMBER

1992

SEPTEMBER 1992: Erste Meinungsumfrage in der Hauptstadt Maputo Noch vor dem Friedensabkommen wird auf den wichtigsten Märkten in Maputo eine erste Meinungsumfrage durchgeführt, an der sich 1095 Personen beteiligen. Weitere 643 Personen (meist Frauen) verweigern die Teilnahme. Die Meinungsumfrage ergibt, dass im Fall bevorstehender Wahlen 59 % für die Frelimo stimmen würden, während 28 % unschlüssig sind. Nur 1 % der Befragten würden die Renamo unterstützen. Die Umfrage vermittelt den Eindruck, dass die Befragten relativ gut informiert sind: 90 % geben an, Radio zu hören und 70 % sehen fern. Die meisten können zumindest eine der neuen Parteien identifizieren.

OKTOBER

1992

OKTOBER 1992: In Rom wird das Friedensabkommen unterzeichnet Am 4. Oktober 1992 unterzeichnen Staatspräsident Joaquim Chissano und RENAMO-Führer Afonso Dhlakama in Rom nach langen Verzögerungen und vielen Rückschlägen ein Allgemeines Friedensabkommen. Die Vereinbarung soll den Weg ebnen für einen dauerhaften Frieden, nationale Versöhnung, Demokratisierung und die Abhaltung der für Oktober 1993 geplanten freien Wahlen. Die Bilanz des Leidens in Mosambik, dem mittlerweile ärmsten Land der Welt, ist verheerend. Krieg, Dürre und Repression hatten mehr als 5 Millionen Menschen entwurzelt und 1,7 Millionen zur Flucht ins Ausland gezwungen. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt Anfang der 1990er Jahre bei 45, die von Frauen bei 48 Jahren. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung über 15 Jahren sind Analphabeten. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen liegt nur noch bei 80 US-Dollar. In vielerlei Hinsicht ähnelt das Friedensabkommen von Rom dem Bicesse-Abkommen in Angola. In einigen wichtigen Punkten gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. Das Abkommen von Rom sieht vor, dass die Wahlen innerhalb eines Jahres nach der Unterzeichnung, d.h. bis zum 4. Oktober 1993, abgehalten werden müssen, während es in Angola 18 Monate dauert. Obwohl die Wahlregeln denen in Angola ähneln, wird es für kleinere Parteien schwieriger sein, in Mosambik Parlamentssitze zu erringen. Das Abkommen von Rom gibt der RENAMO und nicht der Regierung die tatsächliche administrative Kontrolle über die von der RENAMO kontrollierten Gebiete. Außerdem wird den Vereinten Nationen eine wesentlich größere Rolle eingeräumt. Eine Aufsichts- und Überwachungskommission (CSC) trägt die Gesamtverantwortung für den gesamten Prozess. Ihr untergeordnet sind eine Waffenstillstandskommission (CCF), eine Gemeinsame Kommission für die Bildung der mosambikanischen Verteidigungskräfte (CCFADM) und eine Reintegrationskommission (CORE). Die CCF wird den Waffenstillstand und die Demobilisierung überwachen, die CORE die Wiedereingliederung der Demobilisierten, und die CCFADM wird die Aufstellung der neuen Streitkräfte kontrollieren.

OKTOBER

1992

OKTOBER 1992: Der zum vorläufigen Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs ernannte, Aldo Ajello, und die ersten 21 Militärberater treffen in Mosambik ein. Als Aldo Ajello am 15. Oktober 1992 in Maputo eintrifft, muss er feststellen, dass es seit der Unterzeichnung des Abkommens am 4. Oktober in Rom keinen Kontakt zwischen den beiden Seiten gegeben hatte und dass nichts getan worden war, um die Kommissionen einzusetzen, die am 15. Oktober ihre Arbeit aufnehmen sollten. Mit Ajello treffen 21 Militärbeobachter der in Maputo ein. Fünf Tage später werden zwei Teams von Militärbeobachtern in den Korridoren von Nampula und Beira stationiert. Zwei weitere Außenposten werden eingerichtet, um den Abzug ausländischer Truppen, insbesondere aus Simbabwe und Malawi, zu überprüfen. Ajello trifft sich mit Chissano, der bereit ist, voranzukommen, und mit Dhlakama, der weitere Maßnahmen ablehnt, solange er keine Unterkunft in Maputo erhält. Die RENAMO weigert sich, Mitglieder für die gemeinsamen Kommissionen zu benennen. Gleich nach dem Treffen zwischen Ajello und Dhlakama werden die RENAMO-Truppen mit der Eroberung von vier Städten den Waffenstillstand verletzen, was als direkter Schlag ins Gesicht des Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs gewertet wird. Ajello geht ein Risiko ein, indem er öffentlich ein Treffen beider Seiten für den 26. Oktober 1992 einberuft, ohne diese vorher zur Teilnahme zu verpflichten.

OKTOBER

1992

OKTOBER 1992: Bereits kurz nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens wird der vereinbarte Waffenstillstand durch die RENAMO mehrfach verletzt. Bei einem Angriff aus einen Hilfskonvoi in der Provinz Tete töten die Guerillas 8 Zivilisten. In Namuquela, einem Ort in der Provinz Nampula, werden 50 Häuser niedergebrannt und Dorfbewohner entführt. Im Ort Miluluca in der Provinz Niassa werden 30 Häuser niedergebrannt. Unter Verletzung des Waffenstillstands besetzen die RENAMO-Truppen zwischen dem 17. und 20. Oktober 1992 unerwartet vier Städte: Angoche, Maganja da Costa, Memba und Lugela. Bei dem Überfall in Angoche am 18. Oktober 1992 besetzen die RENAMO-Rebellen das Hafengelände. Nach Regierungsangaben werden bei dem Überfall 40 Soldaten der Regierungstruppen getötet, Geschäfte geplündert und zahlreiche Häuser verbrannt. Angoche, Maganja da Costa und Memba werden von der Regierung schnell zurückerobert, Lugela jedoch erst am 21. November 1992, als die Waffenstillstandskommission bereits ihre Arbeit aufgenommen hatte. Die Kommission kritisiert die Rückeroberung und sagt, die Regierung hätte der UNO erlauben sollen, die Renamo aus der Stadt zu vertreiben. Die Regierung weist dies mit der Begründung zurück, Lugela sei strategisch wichtig für die Kontrolle eines Großteils der Provinz Zambezia. Sie behauptet, dass die RENAMO ihre Truppen außerhalb des Landes gehalten hat und dass die Regierung der RENAMO ihre Stützpunkte mitgeteilt hat, ohne die Standorte der RENAMO-Basen zu kennen. So hat die Kontrolle der RENAMO über Lugela das militärische Gleichgewicht in gefährlicher Weise verschoben. Einige Quellen vermuten, dass die Angriffe nicht gegen die Regierung gerichtet waren, sondern eine Art Putschversuch gegen Afonso Dhlakama darstellten. Es wird behauptet, dass es eine Spaltung zwischen den von Kenia ausgebildeten RENAMO-Kräften nördlich des Zambeze-Flusses und den gemäßigteren, von Südafrika ausgebildeten Leuten unter Dhlakama im Süden gibt. Demnach zogen die neu eingetroffenen, von Kenia ausgebildeten Truppen in die Schlacht, um das Friedensabkommen zu sabotieren.

OKTOBER

1992

OKTOBER 1992: DDR-Rückkehrer feiern die militärischen Erfolge der Guerillas und attackieren Journalisten Während das mosambikanische Volk und auch die internationale Öffentlichkeit die Einigung der Kriegsparteien mit großer Erleichterung aufnehmen, feiern die RENAMO-Anhänger in der “Base Central Madgermany” zwei Wochen nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit Rufen wie “Viva Dhlakama!” (Es lebe Dhlakama!) die jüngsten militärischen Erfolge der Guerillas im Norden des Landes. In den letzten Monaten hatten sich innerhalb der Gruppierung zunehmend RENAMO-Sympathisanten aus den Zentralprovinzen Sofala und Manica sowie den nördlichen Provinzen Zambezia, Nampula und Tete durchgesetzt. In diesen Regionen verfügten die antikommunistischen Rebellen schon in den frühen Kriegsjahren über die größte Anhängerschaft. Am 21. Oktober 1992 kommt es in der Nähe des Parks zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen RENAMO-Anhängern, Straßenhändlern und Passanten. Bei dem Versuch, Interviews mit Beteiligten zu führen, werden die Journalisten Hilário Matusse und der Fotograf Kok Nam von den militanten Madgermanes attackiert. Im Jahr darauf, bei seinem ersten Besuch in Maputo seit Kriegsbeginn, wird Dhlakama überrascht sein, dass er so viele Deutsch sprechende Anhänger hat. Zu den etwa dreitausend RENAMO-Anhängern, die ihn am 21. August 1993 empfangen werden, gehören auch mehrere Hundert ehemalige DDR-Vertragsarbeiter.

NOVEMBER

1992

NOVEMBER 1992: Vereinbarung über die Einrichtung der vier wichtigsten Kommissionen und von Unterkünften für Dhlakama. Am 4. November 1992 tritt die Kontroll- und Überwachungskommission (CSC) zusammen. Im Anschluss reist Ajello nach Washington und New York, um sich für die Genehmigung einer großen UN-Truppe einzusetzen. Die Einwände der Vereinigten Staaten gegen neue Ausgaben und die Tatsache, dass sich der Sicherheitsrat auf Somalia konzentrierte, sorgen dafür, dass Mosambik fast einen Monat lang nicht auf der Tagesordnung stand.

NOVEMBER

1992

NOVEMBER 1992: Weitere Anzeichen für eine Verzögerung der Demobilisierung. In den Wochen seit Unterzeichnung des Friedensabkommens herrscht in Mosambik eine fast völlige politische Lähmung vor Ort. Die Umsetzung des Friedensabkommens liegt bereits jetzt hinter dem sehr engen Zeitplan zurück, den das Abkommen vorschreibt. So sollten sich beispielsweise die Streitkräfte der RENAMO und der Regierung bis zum 14. November 1992 an den Sammelplätzen befinden und die Demobilisierung sollte bis zum 12. Januar 1993 zu 40% abgeschlossen sein. Doch selbst bis Anfang Januar 1993 wird die RENAMO noch keine Liste der Sammelplätze vorlegen. Wie unrealistisch die Vorgaben waren, zeigt sich auch an der fehlenden Sicherung der Korridore und wichtiger Verkehrsverbindungen. Die dafür eingesetzten fünf Infanteriebataillone werden erst im Mai 1993 vollständig stationiert werden, die für die Kontrolle des Waffenstillstands zuständigen Militärbeobachter sogar erst im Juli 1993, zu einem Zeitpunkt, als die Umsetzung der gesamten militärischen Komponente des Friedensabkommens längst abgeschlossen sein sollte. Seit Ajello nicht mehr in Maputo ist, stagniert der Friedensprozess. Die Waffenstillstandskommission (CCA) wird schließlich am 25. November 1992 zusammenkommen und die CSC wird erst am 2. Dezember 1992 zum zweiten Mal tagen. Ajello argumentiert jedoch, dass ohne ein vollständiges UN-Mandat nichts anderes möglich sei.

NOVEMBER

1992

NOVEMBER 1992: Kundgebung von Präsident Jaoquim Chissano in Pemba Chissano unterstreicht die verstärkten Bemühungen der Regierung, der RENAMO und anderen oppositionellen Kräften entgegenzukommen. "Wir müssen alles tun, damit das, was in Angola geschehen ist, hier nicht passiert", sagt Präsident Joaquim Chissano am 28. November 1992 auf einer Kundgebung in Pemba. Dies bedeutet insbesondere, dass alle demobilisierten Soldaten, ob von der Regierung oder der RENAMO, willkommen geheißen werden müssen und ihnen geholfen werden muss, sich wieder zu integrieren.

NOVEMBER

1992

NOVEMBER 1992: Die RENAMO bestreitet weiterhin, dass sie Kindersoldaten hat. Solche Berichte seien "reine Regierungspropaganda" Zwar gibt es inzwischen zahlreiche Berichte, sowohl von ausländischen Nichtregierungsorganisationen als auch im lokalen Fernsehen, über bewaffnete Kinder in RENAMO-Einheiten. Doch besteht Raul Domingos darauf, die Fernsehaufnahmen der Kinder seien das Ergebnis von "technischen Tricks". Einigen Schätzungen zufolge machen solche Kinder bis zu einem Drittel der RENAMO-Kämpfer aus. Die NRO sind besorgt darüber, dass die RENAMO die Existenz von Kindersoldaten weiterhin leugnet, was die Durchführung von Rehabilitationsprogrammen für diese Kinder erschwert. Sie befürchten, dass ein Grund dafür, dass die RENAMO den Zugang zu ihren Gebieten verweigert, darin besteht, die bewaffneten Kinder zu verstecken, so dass sie heimlich nach Hause geschickt werden könnten, ohne dass ein angemessenes Wiedereingliederungsprogramm durchgeführt wird. Kinder, die keine andere Erfahrung als den Krieg haben, könnten bewaffnete Banden bilden, die auf dem Land umherziehen, warnen einige NRO-Vertreter. Es gibt bereits Berichte über bewaffnete Kinder, die sich als Mitglieder eines Renamo-Stützpunktes ausgaben und den Verkehr auf der Nord-Süd-Hauptstraße in Gaza anhielten und Lebensmittel forderten.

DEZEMBER

1992

DEZEMBER 1992: Der Präsident der Vereinigung der Demobilisierten, warnt davor, dass viele Ex-Soldaten ihre Waffen nicht zurückgegeben haben. Aus der Rede des Präsidenten der Vereinigung der Demobilisierten, Francisco Minuire, am 9. Dezember 1992: "Ohne eine angemessene Sonderbehandlung für die Demobilisierten werden wir weitere Kriege auslösen.... Wir wollen wirklich nicht drohen, aber die Demobilisierten könnten die Wahlen stören und sogar die Regierung in Schwierigkeiten bringen. Die in Rom versprochenen Millionen von Dollar sollten direkt an die Demobilisierten gehen. Aber dieses Geld kommt nicht bei ihnen an, sondern wird stattdessen für Traktoren, Pumpen und Busse für hohe Beamte verwendet."

DEZEMBER

1992

DEZEMBER 1992: Die ADECOMA unterstützt deutsche Firmen bei der Klärung von Betrugsfällen mit Lohnnachzahlungen an ehemalige Vertragsarbeiter Bereits in den letzten Kriegsmonaten erhält unsere Rückkehrervereinigung Anfragen deutscher Firmen wegen ausstehender Lohnnachzahlungen an bereits nach Mosambik zurückgekehrte, ehemalige Vertragsarbeiter. Klärungsbedarf von Rechtsansprüchen gibt es unter anderem bei der Lausitzer Braunkohle AG (LAUBAG), Nachfolgegesellschaft des VE Braunkohlenkombinat Senftenberg, die sich im Dezember 1992 an uns wendet. Bei der Suche nach den aufgelisteten Gehaltsempfängern in Maputo stellt sich heraus, dass diese weder ihren Lohn bekommen noch eine Unterschrift geleistet haben. Wolfgang Stiebens, Leiter der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Maputo, bestätigt dass die Auszahlungen durch das GTZ-Büro in Maputo abgewickelt wurden. Doch werden, trotz der Proteste der Betrogenen, keine Ermittlungen eingeleitet. Auch die Deutsche Botschaft in Maputo ist gegenüber der mosambikanischen Presse zu keiner Stellungnahme bereit. Der Vorfall trägt zu einer Verschlechterung der Zusammenarbeit zwischen dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und der ADECOMA als lokaler Trägerverein bei der Umsetzung der vereinbarten Reintegrationsprojekte bei.

DEZEMBER

1992

DEZEMBER 1992: Geberkonferenz zur Mobilisierung von Mitteln für die Implementierung des mosambikanischen Friedensabkommens in Rom Die Konferenz am 15. und 16. Dezember 1992 war von Italien einberufen worden, das als Vermittler in den Friedensverhandlungen zwischen der mosambikanischen Regierung und der RENAMO einen entscheidenden Beitrag zum Abschluss des Abkommens vom 4. Oktober 1992 geleistet hat. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen scheint entschlossen zu sein, das in Angola verursachte Fiasko zu vermeiden. Dort hatte er versuchte, den Waffenstillstand und die Wahlen auf billige Weise zu überwachen. Am 16. Dezember 1992 genehmigt er für Mosambik ein Budget von 331 Millionen Dollar und eine Truppe von mehr als 8000 Mann - 15 Mal so viele Einsatzkräfte wie in Angola. Der UN-Generalsekretär Boutros-Ghall hatte am 3. Dezember 1992 vor dem Sicherheitsrat erklärt: "In Anbetracht der jüngsten Erfahrungen in Angola halte ich es für äußerst wichtig, dass die Wahlen in Mosambik erst dann stattfinden, wenn alle militärischen Aspekte des Abkommens vollständig umgesetzt sind". Es wird daher allgemein davon ausgegangen, dass die zunächst für Oktober 1993 geplanten Wahlen verschoben werden. Da die Regenzeit im November beginnt, ist der früheste wahrscheinliche Termin der April 1994. Einige politische Parteien haben bereits eine Verschiebung um ein bis zwei Jahre gefordert. Die Demobilisierung von 100.000 oder mehr Soldaten, von denen viele Ehefrauen und Kinder haben, wird eine große logistische und politische Anstrengung erfordern. Keine der beiden Seiten hat genaue Zahlen über die Größe ihrer Armee. In dem Dokument für die Geberkonferenz in Rom wird die Demobilisierung von 107.000 Mann mit Kosten von 83,5 Millionen Dollar veranschlagt. Die Regierung hat Schätzungen für ihre Streitkräfte abgegeben, die zwischen 60.000 und 150.000 liegen. Dazu gehören auch Reservekräfte, Teilzeitsoldaten und 30.000 oder mehr Personen in Milizen und territorialen Streitkräften, sowie einige pensionierte "Antigos Combatentes" - Veteranen des Befreiungskrieges. Die RENAMO behauptet, über eine Truppenstärke von 21.000 Mann zu verfügen. Westlichen Militärquellen zufolge verfügt die RENAMO aber über weniger erwachsene Soldaten als die 15.000, die sie in die neue Armee aufnehmen kann. Seit 1990 versucht das Finanzministerium, eine gewisse Kontrolle über den Militärhaushalt zu bekommen. Es wollte eine Liste der Soldaten erstellt werden, um sie direkt bezahlen zu können. Die Militärchefs aber wehrten sich erfolgreich dagegen. Die Militärbesoldung bietet große Chancen für Korruption. Freunde und pensionierte Soldaten wurden auf der Gehaltsliste geführt. Viele Soldaten warten seit Monaten auf rückständigen Sold, der manchmal von ihren Kommandeuren gestohlen wurde. Die größten Zwischenfälle in letzter Zeit waren weniger Verletzungen des Waffenstillstands, sondern Aktionen von Soldaten, die rückständigen Sold oder Demobilisierungsgeld forderten. Wichtige Straßen werden blockiert. In Beira und Maxixe kommt es zu Kämpfen. Jörg Frieden, DEZA-Direktor in Mosambik, schätzt später in einem Vortrag auf einer Konferenz über die Nachkriegszeit in Mosambik, dass "viele Tausende" bereits demobilisierter Soldaten "seit Monaten oder sogar Jahren in den Kasernen herumstehen und auf die Auszahlung der rückständigen Gehälter und den Rücktransport zu den Einberufungszentren warten." Gulamo Taju vom Zentrum für Afrikanische Studien warnt davor, dass es viele Soldaten im Alter von 25 bis 35 Jahren gibt, die seit 10 Jahren oder länger in der Armee sind und die nur gewohnt sind, Befehle zu befolgen und körperliche Gewalt anzuwenden. Sie haben kaum Schulbildung oder eine nicht-militärische Ausbildung und werden wahrscheinlich wenig Hilfe erhalten, so dass sie ernsthafte Probleme haben werden, sich in das ländliche Leben zu integrieren.

DEZEMBER

1992

DEZEMBER 1992: Die ADECOMA bekommt erst- und letztmalig Einblick in die SOCREMO-Unterlagen Zum Jahresende 1992 bekommt die Selbsthilfe-Initiative der Madgermanes nur beiläufig Einsicht in die SOCREMO-Unterlagen zur Mikrokredit-Finanzierung. Zur Überraschung der Mitglieder des ADECOMA-Vorstands weisen die Abrechnungen mit Stand vom 15. Dezember 1992 nur 587 Kreditzahlungen aus. Von denen gingen nur 360 an ehemalige Vertragsarbeiter. Die DDR-Rückkehrer bekommen keine Erklärung, warum statt der angekündigten 20 Tausend US-Dollar nur Kredite in Höhe von durchschnittlich 400 US-Dollar vergeben werden und nur in der Hauptstadt Maputo ein SOCREMO-Büro eingerichtet wurde.

DEZEMBER

1992

DEZEMBER 1992: Für die bevorstehnden Wahlen sind fünf Parteien registriert. Bis Ende 1992 kündigen 21 Parteien ihre Existenz an, aber nur fünf haben die Registrierungsformalitäten abgeschlossen: Frelimo, Unamo, PPPM, PCN und Fumo. Im Rahmen des Friedensabkommens muss sich die Renamo als Partei registrieren lassen, darf aber schon vor der Registrierung tätig werden. Zwei Faktoren werden darüber entscheiden, ob andere Parteien als die Frelimo und die Renamo Sitze im Parlament erhalten. Der erste Faktor ist die Hürde von mindestens 5 %, an der bei den Wahlen in Angola alle Parteien außer der Unita und der MPLA gescheitert sind. Die 5%-Hürde wird die kleinen mosambikanischen Parteien zu Koalitionen zwingen. Wenn eine "dritte Kraft" entstehen soll, muss sie die meisten der wichtigsten neuen Parteien einbeziehen. Zweitens wird die Wahl in den Provinzen Nampula und Zambezia, in denen 40 % der Bevölkerung des Landes leben, gewonnen oder verloren werden. Mehrere der neuen Parteien konzentrieren ihre Bemühungen auf diese Provinzen und lassen die Hauptstadt Maputo weitgehend außer Acht. Es ist zu erwarten, dass eine Partei, die in Zambezia und Nampula mehr als 13 % der Stimmen erhält, die nationale 5 %-Hürde überschreiten und Sitze im Parlament erringen wird. Die UNAMO (Nationale Union Mosambiks) entstand als Abspaltung von der RENAMO in Zambezia mit einem führenden RENAMO-Kommandeur, Gimo Phiri, als Präsident und Carlos Reis als Sekretär. Reis und Phiri trennten sich daraufhin, und Phiri gründete die UDEMO (Demokratische Union von Mosambik). Die UNAMO unter Reis ließ sich Anfang 1992 nach einer älteren, schwierigeren Gesetzgebung registrieren und wurde die erste Oppositionspartei. Sie ist jedoch durch die Spaltung geschwächt worden. Die PCN (Nationale Kongresspartei) wird von Abel Mabunda angeführt. Die Nummer zwei ist Lutero Simango, der Sohn von Uria Simango, dem in Ungnade gefallenen und später heimlich hingerichteten Vizepräsidenten der FRELIMO aus den 1960er Jahren. Sie gilt als potenzielle Partei der Intellektuellen, denn die Hälfte der 70 Delegierten der Gründungskonferenz verfügt über einen mittleren oder höheren Bildungsabschluss. Ihre Mitglieder sind jünger und haben eine langfristige Perspektive, da sie zunächst nur von einer Präsenz im Parlament sprechen. Die anderen drei Parteien, die eine bedeutende Präsenz gezeigt haben, haben ihre Wurzeln im Ausland. Die PPPM (Partei des Fortschritts des Volkes von Mosambik) wurde in Lissabon gegründet, wo der Vorsitzende Padimbe Kamate ein Import-Export-Unternehmen betreibt. PPPM und PCN waren die dritte bzw. vierte Partei, die sich registrieren ließ. Die FUMO (Vereinigte Mosambikanische Front) wurde in Portugal von Domingos Arouca gegründet, einem Anwalt aus Inhambane mit einer antikolonialen und anti-Frelimo Vergangenheit. Sie reicht die Registrierungunterlagen im Dezember 1992 ein. Die MONAMO (Nationalbewegung Mosambiks) war von dem Rechtsanwalt aus der Zambezi Provinz, Maximo Dias, 1979 in Rhodesien gegründet worden. Er war Führer der GUMO (Vereinigte Gruppe Mosambik), der einzigen politischen Partei, die 1973 von den Kolonialbehörden zugelassen wurde. Die Monamo hielt im Mai 1992 in Maputo ihren ersten Kongress mit 100 Delegierten ab und hat mehr Werbematerial als die meisten anderen Parteien herausgegeben.

DEZEMBER

1992

DEZEMBER 1992: Der Generalsekretär der RENAMO, Vicente Ululu, trifft am 22. Dezember 1992 in Maputo ein, um ein RENAMO-Büro zu eröffnen. Der Generalsekretär der RENAMO und die anderen RENAMO-Beamten in Maputo, wie der Leiter der CSC-Delegation, Raul Domingos, und der Außenminister, Jose de Castro, aber haben keine Entscheidungsbefugnis und unterstehen Dhlakama. Es zeichnet sich ab, dass bis zum Eintreffen von Dhlakama nur langsam Fortschritte erzielt werden können. Afonso Dhlakama wird die Rebellenorganisation auch als Partei jahrelang autokratisch regieren. Eine Generalversammlung in Maringue wird 1994 intern als Kongress tituliert werden. Der erste Parteikongress wird aber erst 2001 stattfinden.

DEZEMBER

1992

DEZEMBER 1992: Treffen des Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs mit FRELIMO- und RENAMO-Vertretern Nach seiner Rückkehr nach Maputo Mitte Dezember 1992 beginnt Ajello mit informellen Treffen mit beiden Seiten, um den Prozess zu beschleunigen. Der CSC trat mehrmals zusammen. Am 30. Dezember 1992 trifft Ajello gemeinsam mit RENAMO und Frelimo zusammen, um einen überarbeiteten Zeitplan vorzuschlagen. Zum Jahresende 1992 bleiben zwei große Hindernisse bestehen. Zum einen weigert sich die RENAMO, der Regierung Zugang zu den von ihr kontrollierten Gebieten zu gewähren. Obwohl sich RENAMO-Vertreter und Guerillas frei in den von der Regierung kontrollierten Gebieten bewegen, wird den Regierungsbeamten der Zugang zu den RENAMO-Gebieten verwehrt. RENAMO-Vertreter sind in die von der Regierung kontrollierten Städte gekommen, und bekommen dort Lebensmittel und Medikamente. Das Personal des Gesundheitsministeriums aber wird nicht in die RENAMO-Gebiete gelassen. Es gibt Berichte darüber, dass Menschen die RENAMO-Gebiete in Niassa und Cabo Delgado nicht verlassen dürfen. Auf der anderen Seite wird es Menschen nicht gestattet, die Regierungsgebiete zu verlassen, um zu den Farmen in den RENAMO-Gebieten in Zambezia zu gehen. In der Provinz Maputo versuchen die lokalen Verwaltungen, die Bewegungsfreiheit der RENAMO-Soldaten einzuschränken. Die Entminung von Straßen und der Zugang zu RENAMO-Gebieten für humanitäre Hilfe werden seit Monaten durch den Streit über den Zugang behindert. Das Abkommen überträgt der CCF die Verantwortung für die Minenräumung, erlaubt aber auch den freien Personenverkehr zu humanitären Zwecken unter UN- oder IKRK-Flagge ohne militärische Eskorte. Das zweite Problem: Dhlakama lehnt es ab, nach Maputo zu kommen, solange keine angemessenen Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden. Ohne die Anwesenheit von ihm können andere RENAMO-Vertreter keine Entscheidungen treffen, wodurch die Umsetzung der Abkommen blockiert wird.

1992 A Complicated War: The Harrowing of Mozambique. Finnegan, William 1992 Mozambique - A War Against the People. Andersson, Hilary 1992 Cults of Violence and Counter-violence in Mozambique. Wilson K. 1992 The Process, Prospects and Constraints of Democratization in Africa, Samuel Decalo 1992 Church and State in Southern Africa, Adrian Hastings 1992 In Their Own Voices: African Women Writers Talk, Adeola James 1992 'If I Were a Woman, I'd Never Marry an African’, Fírinne Ní Chréacháin 1992 Oral Culture and the Making of Meaning, Graham Furniss 1992 Growing up in a Divided Society, Sandra Burman; Pamela Reynolds 1992 The Foreign Policy of the GDR in Africa, Gareth M. Winrow 1992 Education in Africa: Search for Realistic Alternatives, E. O. Okeem 1992 Mozambique: Who Calls the Shots? Joseph Hanlon 1992 Black Christians and White Missionaries, Richard Gray 1992 Kwame Nkrumah: The Conakry Years: His Life and Letters, June Milne 1992 Debates in a Shark Tank--The Politics of South Africa's Non-Racial Trade Unions, Martin Plaut 1992 Exporting Apartheid: Foreign Policies in Southern Africa 1978-1988, Stephen Chan 1992 Coups and Army Rule in Africa: Motivations and Constraints, Samuel Decalo 1992 Rethinking Third World Politics, James Manor 1992 High Noon in Southern Africa: Making Peace in a Rough Neighborhood. Crocker C. 1992 The International System and the Reagan Doctrine: Can Realism Explain Aid to ‘Freedom Fighters’? Lagon M.P.

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